Studie Windenergieausbau in Thüringen 2015
Die Studie befasst sich mit der Untersuchung des Ziels der rotrotgrünen Landesregierung in Thüringen den Windenergieausbau zu verdreifachen auf 1% der Landesfläche, um bis 2040 den Nettostromverbrauch zu 100% aus erneuerbaren Energien decken zu können.
In der Studie erfolgt eine Analyse des aktuellen Bestands an Windenergieanlagen in Thüringen hinsichtlich deren Wirtschaftlichkeit und Flächeneffizienz.
Darauf aufbauend wurde eine Konzeption erstellt, wie bis 2020 der Windenergieausbau bei minimalem Flächenverbrauch mit modernen Anlagentypen optimal gesteigert werden kann.
Anschließend folgt eine zahlenmäßige Untersetzung der Stromerträge aus Windenergie zu den Zielstellungen der Landesregierung.
Eine Schlussfolgerung zu der Zielstellung der Landesregierung und eine Handlungsempfehlung zum weiteren Vorgehen runden die Studie ab.
Die Studie hat das Ziel aktuelle Fakten zu ermitteln und zur Versachlichung der Diskussion um den Windenergieausbau in Thüringen beizutragen.
Im Hinblick auf den Windenergieerlass und die Fortschreibung der Regionalpläne wird außerdem der Frage nachgegangen, ob diese die richtigen Instrumente sind für einen kontrollierten Ausbau raumbedeutsamer Windenergieanlagen sind. Durch eine Rückbetrachtung auf die letzten Regionalpläne sollen daraus Schlüsse gezogen werden, ob diese einen „Wildwuchs“ verhindern können.
Die Studie wurde zusammen mit unserer Stellungnahme zum Entwurf des Windenergieerlass vom 21.07.2015 dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft am 30.09.2015 überreicht.
Die Ergebnisse auf einen Blick
- Die Mehrzahl der bestehenden Anlagen in Thüringen sind durch ihre geringe Nennleistung ineffizient, sie liegen unterhalb der Mindestauslastungsgrenze.
- In Thüringen gibt es seit Jahren einen unkontrollierten Ausbau der Windenergie. Die Festlegung von raumbedeutsamen Standorten wird nicht ausschließlich durch die Regionalpläne bestimmt. Es gibt seit Jahren „Wildwuchs“ in Thüringen.
- Die Stromertragspotentiale Windenergie innerhalb der bestehenden Windvorranggebiete sind noch nicht ausgeschöpft. Das ungenutzte Potential beträgt 64% des WEA Bestandes von 2014.
- Ein Ausbau der Windenergienutzung in Thüringen auf 1% der Landesfläche ist nicht notwendig. Die Energiewende und die Zielerreichung der Ziele für 2020 und 2040 für Thüringen sind dennoch umsetzbar.
- Eine 10H-Abstandsregelung der Windenergienutzung zu Siedlungsgebieten ist im Hinblick auf die Zielstellung für Thüringen, einer 100% Strombedarfsdeckung aus erneuerbaren Energien, möglich.